Die Suche nach einer Antwort auf die Frage: Wie ist Frieden möglich?

Wie ist Frieden möglich?
Als vor drei Jahren der Krieg in der Ukraine begann , war dies für mich eine sehr erschütternde Nachricht.
Das Thema Krieg hat mich schon als Kind sehr beschäftigt.
Mein Vater kam als Kriegsflüchtling nach Deutschland und ich selbst durfte in seinem Heimatland sehen wie viel Leid Krieg verursacht.
Ich sah zerstörte Häuser, ausgebrannte Panzer, verkrüppelte und verängstigte Menschen, Armut, überall Soldaten, Ausgangssperren, ich hörte nachts Kampfjets und Schießereien und viele schreckliche Erzählungen von Verwandten und Freunden...
Schon als Kind durfte ich dankbar dafür sein in Deutschland aufzuwachsen, in einem Land wo Frieden herrscht.
Doch die großen Kriege die in dieser Welt statt finden sind nur ein großes Symptom einer viel tiefer liegenden Krankheit.
Die Krankheit nennt sich Hass und sie sitzt tief in uns drin.
Jeder Mensch kämpft damit und wir alle kennen den Krieg der viel zu oft in unseren Herzen tobt.
Ein Sprichwort sagt: "Verletzte Menschen verletzen andere Menschen!"
Mit diesem Bild habe ich versucht eine Antwort auf die Frage zu geben, wie Frieden möglich ist und der Hass keine Macht mehr haben muss.
Das Bild das ich gemalt habe ist geprägt von Gegensätzen.
Die blaue Farbe symbolisiert die Kälte, die Verzweiflung und den Hass des Krieges.
Der Soldat in dem Bild ist komplett erfroren und schaut erstarrt nach unten.
Im Kontrast dazu steht das junge Mädchen. Sie trägt ein Kleid in roter Farbe und schenkt dem Soldaten eine rote Rose.
Rot steht hier für die Liebe und die Wärme.
Das Mädchen in diesem Bild ist die einzige Person die nicht nach unten schaut. Ihr Blick geht gefasst und mutig nach oben.
Sie blickt ihrem Feind in die “Augen”, ein Kampfjet das in ihre Richtung fliegt.

Ein Flugobjekt, das entwickelt wurde um zu zerstören und Menschen zu töten. Auf der anderen Seite des Bildes, schräg über dem Kopf des kleinen Mädchens, fliegt eine weiße Taube mit einem Olivenzweig.
Sie symbolisiert den Frieden und die Versöhnung.
In der Bibel verkündet die Taube das Ende der Sinflut, nachdem auf der Erde nur noch Gewalt und Unrecht herrschte (Genesis 6).
Sie steht für die Rettung der Menschheit und Gottes Güte.
Der Kampjet fliegt herbei um Zerstörung und Angst zu verbreiten, die Taube hingegen fliegt herbei um die gute Nachricht des Friedens zu verkünden. Größer könnten die Gegensätze nicht sein!

Im Mittelpunkt des Bildes stehen die Hand des Mädchens und die rote Rose.
Was bringen alle Friedensbekundungen wenn ihnen keine Taten folgen?
Unsere Taten zeigen wahre Liebe nicht flüchtige Worte die aus unserem Mund heraus kommen.
Die Hand, die ich leicht überdimensioniert gemalt habe, symbolisiert die gute Tat.
Das kleine Mädchen ist verwundet und ihr fehlt sogar ein Unterarm.
Sie hätte allen Grund ihren Feind zu hassen, Mutig stellt sie sich zwischen die Fronten des Krieges und schenkt ihrem Feind Liebe. Die Feuersbrunst des Abwehrgeschützes dramatisiert die ganze Szenerie und wirkt doch zugleich wie ein Heiligenschein der sich um das kleine Mädchen ragt.
Auf ihrem Kopf trägt die Friedensstifterin einen grünen Lorbeerkranz.
Die Farbe Grün symbolisiert die Hoffnung.
In der griechischen und römischen Mythologie fungierte der Lorbeerkranz als Zeichen des Sieges.
Das junge Mädchen hat ihren größten Feind überwunden, nämlich ihren Hass.
So bleibt die Liebe die einzige Lösung für Frieden, denn ohne sie lässt sich der Teufelskreislauf des Hasses nicht überwinden.
In der römischen Mythologie nennt sich die Göttin des Sieges “Victoria”, die sich stets mit einem Lorbeerkranz zeigte.
Das englische Wort “Victory” hat daher seinen Ursprung.
Wer den Krieg in seinem Herzen überwunden hat, darf sich Sieger nennen.
Die zentrale Frage wie Frieden möglich ist, bleibt jedoch weiterhin unbeantwortet!
Wie kann ich denn meinen Feind lieben, obwohl ich nichts als nur Hass für ihn empfinde?
Wie kann ich jemanden lieben, der mir so viel Böses angetan hat? So sehr, dass mir Rache als die einzige Genugtuung erscheint?
Die Antwort liegt in der Hand der Victoria, des jungen Mädchens mit dem Lorbeerkranz.
Sie hat ihre Hand zu einem Segensgestus geformt.
Daumen und Ringfinger berühren sich, Zeige- und Mittelfinger sind ausgestreckt.
Sie symbolisieren die Anfangsbuchstaben des griechischen Namens von Jesus Christus.
Im Mittelalter wurden viele Christus-Porträts mit diesem Segensgestus gemalt.

Jesus selbst predigte von der Liebe und sagte einmal: “Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. (Mt. 5,38)”
Die Geburt Jesu Christi markiert die Zeitenwende, denn nach christlichem Glauben wurde Gott Mensch und nahm die gesamte Schuld der Menschheit auf sich.
Deswegen feiern wir an Weihnachten das Fest der Liebe.
Das Böse trennt uns nun nicht mehr von Gott. Wir dürfen Vergebung erfahren und selbst anderen Menschen vergeben, sogar unseren Feinden. Gott selbst gibt uns diese Kraft.
So richtet sich die Frage an den Betrachter des Bildes: Wofür entscheidest du dich?
Für den endlosen Kreislauf des Hasses oder für “Victoria - Love your Enemy” ?
„Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen müsste oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.“
Nelson Mandela
„Hass kann nur durch Liebe überwunden werden“
Mahatma Gandhi
„Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben. Nur Licht kann das.
Hass kann Hass nicht vertreiben, nur Liebe kann das.“
Martin Luther King Jr.



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